Schwarze Blattläuse im Garten ökologisch bekämpfen

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Wimmelt’s bei dir im Garten? Schwarze Blattläuse an Rosen, Bohnen, Kirschbaum etc.? Hier findest du Tipps, wie du die schwarze Blattlaus mit ökologischen Mitteln unter Kontrolle bekommst.

„Schwarze Blattläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen an Pflanzen. Sie können Gemüsepflanzen, Blumen aber auch Sträucher befallen und saugen dort Pflanzensäfte. Dies führt zu verkrüppelten Blättern, Blüten oder Knospen.“

Quelle: www.plantopedia.de/schwarze-blattlaeuse-bekaempfen/

Super, du interessierst dich für eine ökologische Bewirtschaftung deines Gartens. Hol dir gerne das Rezept für genial fruchtbaren Boden (öffnet in neuem Tab).

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Woher kommen die schwarzen Blattläuse?

In deinen Garten oder auf deinen Balkongarten kann die schwarze Blattlaus (und andere Blattläuse) über verschiedene gelangen.

Unter Anderem in Zeiten von Nahrungsmangel können Blattläuse Nachkommen generieren, die flugfähig sind. Das ist super schlau, denn so hat die Population die Chance an einem anderen Ort mit besserem Nahrungsangebot weiter zu leben.

Vielleicht hast du auch lebende Blattläuse unbemerkt eingeschleppt, als du neue Pflanzen hast einziehen lassen. Möglich ist auch, dass Blattlaus-Eier in einer Erde vorhanden waren, die du z.B. für Pflanztöpfe verwendet hast. Blattlaus-Eier können bei bis zu –20°C überwintern. Die lebenden Tiere sterben normalerweise im Winter jedoch ab.

Wichtig: Woher die schwarze Blattlaus kommt, ist eigentlich gar nicht so wichtig. In einem gesunden Biotop existieren sie einfach. Es geht nur darum, ein Gleichgewicht zu finden, mit dem du zufrieden und dein Garten gesund leben kann.

Natürliche Mittel gegen die schwarze Blattlaus

Hier stelle ich dir einige Varianten vor, die du in deinem Garten ausprobieren kannst, um einen gesunden Weg zu finden mit der schwarzen Blattlaus umzugehen.

Welche Nützlinge fressen Blattläuse?

Je ökologischer du deinen Garten bewirtschaftest und je mehr wilde Ecken du dir und deinem Garten gönnst, desto größer die Chance, dass auch kurzfristig die natürlichen Feinde der schwarzen Blattlaus zur Verfügung stehen.

Wusstest du, dass ein Marienkäfer rund 40.000 Blattläuse in seinem ganzen Leben fressen kann? 100 bis 150 Stück täglich! Biete Marienkäfern langfristig gute Lebensbedingungen und du wirst dich selbst kaum mehr mit Läusen beschäftigen müssen.

Nützlinge, die Blattläuse z.B. einfach auffressen, kannst du auch kaufen. Ich empfehle Neudorff, da diese Firma sehr bedacht mit der Umwelt umgeht, soweit ich das in meinen über 10 Jahren als Hobbygärtnerin bewerten kann.

Welche biologisch verträglichen Spritzmittel gegen Blattläuse gibt es zu kaufen?

Gekaufte Spritzmittel gegen Blattläuse habe ich bisher noch nicht verwendet. Der Vollständigkeit halber möchte ich dich darauf hinweisen, dass die o.g. Firma Neudorff neben den Nützlingen auch „entspanntere“ (im Sinne von ökologisch verträglichere) Spritzmittel anbietet.

Ameisen in Schach halten

Ameisen sind im übertragenen Sinne die „großen Brüder/Schwestern“ der Blattläuse – Sie kümmern sich um sie und sorgen dafür, dass die Blattläuse ungestört vor sich hin leben können. Ungebetene Gäste, wie z.B. Nützlinge gegen Läuse, können leicht durch die beschützenden Ameisen angegriffen und sogar getötet werden.

Warum die Ameisen das tun? Sie profitieren von den Blattläusen, denn sie nutzen die Blattläuse als Nahrungsquelle. Sie sammeln und fressen den süßen Honigtau, den Blattläuse ausscheiden.

Beobachte also gut das Ökosystem in deinem Garten. Je mehr Ameisen, desto mehr Läuse. Je mehr Läuse, desto mehr Ameisen.

Tabula Rasa solltest du mit beiden Arten jedoch nicht machen, denn das würde ziemlich sicher heißen, dass du auf die Chemiekeule zurückgreifst. Langfristig sehe ich das nicht als Lösung an, denn Giftstoffe könnten in deinem Garten zurückbleiben und es könnte trotzdem sein, dass schon im nächsten Jahr ähnlich große Populationen an Ameisen und Läusen wieder auftauchen.

Neudorff empfiehlt einen Raupen- und Ameisen-Leimring um den Stamm von z.B. Obstbäumen zu legen. So kommen die Ameisen nicht zur „Pflege“ an die Läuse heran und können diesen auch nicht das Leben leichter machen.

Brennnessel-Jauche

In einen natürlich bewirtschafteten Garten wirst du früher oder später eine Brennessel-Ecke mit aufnehmen. Denn Brennnessel ist eine wahre Wunderpflanze!

Verschiedene Schmetterlingsarten brauchen Brennnesseln als Kinderstube – Ihre Larven leben dort.

Brennnessel-Jauche ist bester Flüssigdünger für deine Vielzehrer, also für Pflanzen, die du sonst mit gekauftem Dünger zusätzlich ernähren würdest.

Verdünne die Brennnessel-Jauche im Verhältnis 1:10 (also z.B. 1 Glas Jauche mit 10 Gläsern Wasser mischen) und besprühe damit die Pflanzen, die von Blattläusen befallen sind.

Brennnessel-Jauche herstellen

  • Ernte einen Eimer voll Brennnesseln und zerkleinere sie direkt.
  • Gieße den Eimer voll mit Wasser.
  • Lass alles 1-2 Wochen lang stehen, rühre täglich 1x um.
  • Fertig!

Tipp gegen Gestank: Gib ein Schäufelchen voll Gesteinsmehl mit in den Eimer.

Das klappt angeblich auch mit Ackerschachtelhalm. Ich habe diese Pflanze nicht zur Verfügung und nutze daher im Moment nur Brennnesseln.

Schmierseife / Kernseife gegen schwarze Blattläuse

Meine Schwiegermutter witzelt gerne:

„Weißt du, warum Schmierseife gegen Blattläuse hilft? – Sie rutschen darauf aus und brechen sich die Beine.“

Aber, ohne Witz – Auch Seife hilft gegen Blattläuse. Den Eimer Schmierseife, den früher meine Mutter immer unter der Spüle stehen hatte, gibt es heute kaum mehr. Auch im Bioladen, wo ich einkaufe, habe ich bisher noch keine Schmierseife gesehen.

Daher freue ich mich, dass ich eine Quelle gefunden habe, die den Tipp gibt, statt Schmierseife einfach Kernseife zu verwenden. Ich teste es gerade aus und bin super gespannt!

Anleitung mit Kernseife

  • 10 Gramm Kernseife in 200 Milliliter Wasser auflösen (mit warmem Wasser geht es schneller).
  • In Sprühflasche füllen.
  • Fertig zum Einsprühen der befallenen Pflanzenteile!

Zu viele Nährstoffe im Boden?

Wenn Pflanzen zu sehr gepusht werden, also viel mehr Nährstoffe zur Verfügung haben als sie eigentlich brauchen, entwickeln sie sich so, dass sie für Blattläuse besonders attraktiv werden. Gerade Leguminosen (z.B. Bohnenpflanzen) sind typische Kandidaten hierfür.

Achte darauf, dass du deine Pflanzen dort in die Erde setzt, wo sie ein passendes Nahrungsangebot finden. Und überdünge deine Pflanzen nicht! Das sind zwei wichtige Vorbeugemaßnahmen gegen Blattläuse.

Mehr Tipps

Zum Weiterlesen empfehle ich dir die Tipps gegen Blattläuse vom NABU und von Wurzelwerk.

Hör rein in meine Bio-Garten-Tipps und finde hier schnell umzusetzende Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Garten.

Herzlichst, Kerstin

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