„Ab jetzt hungern die Bienen“, meinte kürzlich mein Mann. Super idealistischer Bio-Imker. Dabei zeigte er auf die Silberlinde neben unserem Haus und erklärte: „Die ist jetzt durch.“ Eine der letzten, großen Trachten für die Bienen im Jahresverlauf.
Dabei geht’s nicht nur um die Honigbiene, sondern um viele Insekten. Die Honigbiene, die von Imkern begleitet wird, ist lediglich ein so menschennahes Insekt, dass an ihr Vieles ablesbar ist, was uns bei anderen Insekten verborgen bleibt. Hunger zum Beispiel.
„Notfütterung“ nennt man das, was Imker ab jetzt machen:
Imker*innen füttern zu, weil die Bienen nicht mehr genug Nahrung finden.
Sowas mitzubekommen, das lässt mir das Herz in die Hose rutschen. Denn, wie sagte Einstein: „Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen.“
Nur: Den Kopf in den Sand zu stecken, das hilft uns auch nicht weiter. 🤷♀️ Was tun?
Für Bienen und andere, hungernde Insekten kannst du dich auf unterschiedliche Weise einsetzen – selbst, wenn du keinen Garten hast:
- Das A und O ist ein Brainstorming: Wie sehen die Flächen unserer Welt aus, auf die DU Einfluss hast? Sind sie insektenfreundlich? Denke an deinen Garten, Dach und Fassade deines Hauses (privat und beruflich), aber auch an die Flächen, auf denen deine Lebensmittel angebaut werden. Und wie insektenfreundlich verhalten sich die Firmen, deren Ware du kaufst?
- Kaufe weiterhin –trotz Inflation– bio-zertifizierte Lebensmittel. Denn aufm Bio-Acker haben’s Insekten viiiiiiel leichter und werden nicht tot- oder krankgespritzt mit chemisch-synthetische Pestiziden und Neonikotinoiden. (Wenn du sparen willst: Spare nicht an der Qualität, sondern ändere deine Gewohnheiten. Welche Produkte sind besonders teuer, welche sind super erschwinglich?)
- Gestalte deine direkten Garten-, Terrassen-, Balkon- und Dachflächen insektenfreundlich. Biete Nahrung bis in den Herbst hinein, z.B. die hübsche Goldrute, Sonnenblumen, lass Efeu blühen und hol dir diese 14 heimischen Pflanzen in den Garten. Diese Spätblüher sind insektenfreundlich.
- Bediene dich am Buffet der fett-guten Lösungen von proBiene oder NABU.
- Bringe dich ein, indem du die Politiker*innen auf allen Ebenen zum Handeln PRO Artenvielfalt aufforderst. Die gesetzlichen Grundlagen sind teilweise gar nicht sooo schlecht, es fehlt oft nur der Anstoß zur tatkräftigen Umsetzung. Hilf den Großen bei ihrer Arbeit und schreib selbst mal Lokalpolitiker oder EU-Parlament’ler an.
Herzlichst,
deine Kerstin
PS: So dringend wie der Insekten-Hunger ist für dich ein warmes Winternest? Warm – auch ohne Putins Gas. Ökologisch vertretbar und kostengünstig, bitteschön.
Dafür gibt’s Angeheizt– Der Kompaktkurs für alle, die gut durch den nächsten Winter kommen wollen, ohne gleich ALLES sanieren zu müssen.