Sind Reste von Asphalt im Garten schädlich?

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Du hast asphaltierte Flächen im Garten – Und überlegst, ob es schädlich wäre, wenn sie entfernt werden und Reste von Asphalt im Garten verbleiben. Ökologisch? Gesundheitlich?

Woraus besteht Asphalt?

Im Garten finden sich für befestigte Bereiche unterschiedliche Materialien. Im Hof neben unserem denkmalgeschützten Fachwerkhaus beispielsweise kannst du hauptsächlich Flächen aus Beton entdecken. Zwei Wegstreifen wurden asphaltiert.

Beton und Aspahlt unterscheiden sich vor allem durch das Bindemittel: Zement oder Bitumen.

Beton enthält:

  • Zement
  • Sand
  • teilweise gröbere Gesteinszuschläge
  • teilweise andere Zuschläge / Füllstoffe

Asphalt enthält:

  • Bitumen
  • Gesteinskörnungen
  • teilweise Zuschläge

Ob das Material, aus dem die Flächen in deinem Garten hergestellt wurden, schädlich für Gesundheit und Umwelt ist, hat mit einer weiteren Frage zu tun:

geteert oder asphaltiert?

Seit 1984 darf im Straßenbau in Deutschland kein Teer mehr eingesetzt werden.

Stattdessen wird Bitumen verwendet. Straßen werden heutzutage also „asphaltiert“ und nicht „geteert“ (veralteter Begriff, wird umgangssprachlich noch verwendet).

Trotzdem gibt es natürlich noch Flächen, die geteert sind. Bei Abbrucharbeiten und bei der Entsorgung von geteerten oder asphaltierten Flächen muss also gut unterschieden werden.

Denn: Teer enthält Polyzyklische Aromatische Wasserstoffe (PAK). Diese sind gesundheitsschädlich und stehen in Verbindung mit der Entstehung von Krebs.

„Der heute zum Straßenbau eingesetzte Asphalt wird häufig fälschlicherweise mit der Substanz Teer gleichgesetzt. Anders als der Asphalt, dessen Bindemittel Bitumen aus Erdöl gewonnen wird, findet das Bindemittel Teer seinen Ursprung in der Kohle. Teer enthält in stark wechselnden Mengen und Zusammensetzungen Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Phenole, welche krebserregend sind.“

https://www.ifmu.de/analytik/material/asphalt-teer/, 05.06.2022

Überlege also:

  • Wann wurde die Fläche hergestellt, die du entfernen (lassen) willst?

Wie erkenne ich teerhaltigen Asphalt?

„Teerhaltiger Asphalt ist an den Bruchstellen tiefschwarz und glänzend er riecht sehr charakteristisch. Teerfreier Asphalt ist dagegen eher stumpf und hat einen neutralen Eigengeruch. Für eine Entsorgung muss immer eine Analyse auf PAK und Asbest vorgenommen werden.“

https://peschke-container.de/abfall/asphalt/, 05.06.2022

Beobachte genau:

  • Wie sehen Bruchstellen am Material aus?
  • Wie riecht das Material?

Ist das in Asphalt enthaltene Bitumen gesundheitsschädlich?

Dass Teer und geteerte Wege Schadstoffe enthalten, weißt du nun. Wie sieht es aber mit Bitumen und asphaltierten Wegen aus?

Beim Lesen des Wikipedia-Artikels zu Bitumen scheint es zunächst Entwarnung zu geben, was die gesundheitlichen Aspekte betrifft:

„Im Gegensatz zu Straßenpech (Teer) enthält Bitumen keine cancerogenen, polycyclischen Kohlenwasserstoffe und ist biologisch unschädlich.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Bitumen#Eigenschaften, 05.06.2022

Gleichzeitig habe ich z.B. bei Ökotest einen Hinweis gefunden, dass Bitumen ökologisch bzw. bzgl. Pflanzenverträglichkeit auch nicht das Gelbe vom Ei ist:

„Man sollte fürs Gießen allerdings kein Wasser nutzen, das über Dachflächen aus […] Bitumen gelaufen ist. Denn aus solchen Dachflächen können sich schädliche Bestandteile lösen.“

https://www.oekotest.de/bauen-wohnen/Pflanzen-giessen-Wann-Regenwasser-besser-ist-als-Leitungswasser-_12113_1.html, 05.06.2022

Das Wichtigste ist, dass wir lernen, nicht immer noch mehr neuen Schaden anzurichten – Also beim Neubau oder Neuanlegen von Gärten auf Materialien zurückgreifen, die SICHER unschädlich sind.

Bei der Entfernung von alten Materialien ist immer Vorsicht geboten, denn in vielen Materialien der letzten Jahrzehnte stecken super gefährliche Giftstoffe.

Beratung / Unterstützung zum Umgang mit Schadstoffen

Wenn du unsicher bist und wenn du sichergehen willst, dass du dir selbst, anderen Lebewesen und unserem Ökosystem insgesamt möglichst keinen Schaden zufügen willst, wende dich an Fachpersonen, z.B.

  • Entsorgungsunternehmen
  • zertifizierte Abbruchfirmen
  • Baubiolog*innen
  • fachkundige Architekt*innen (ich bin selbst Architektin und möchte dir den Hinweis geben, dass nicht jede*r sich zum Thema Schadstoffe, Altbau, Abbruch gut auskennt)
  • spezialisierte Bauingenieur*innen

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