Welche Ressourcen verbrauche ich? Wie schwer bzw. wie groß ist mein ökologischer Rucksack? Finde es heraus mithilfe des Online-Rechners „Mein ökologischer Rucksack“ des Wuppertal-Instituts. Für mich als NachhaltigkeitsCoach ist dieser Ressourcen-Rechner der Beste von allen.
Der ökologische Rucksack besteht aus den Bereichen
- Wohnen
- Konsum
- Ernährung
- Freizeit
- Mobilität
- Urlaub
und zeigt auf, in welchen Bereichen mein Ressourcenbedarf wie hoch ist.
Gerechnet wird in Tonnen, jedoch nicht in Tonnen CO2 (!) wie beim Modell des ökologischen Fußabdrucks. Die Einheit „Tonne“ basiert hier auf der benötigten Menge Rohstoffe. Dazu zählen mineralische Rohstoffe wie Metallerze, Erdöl, Kohle; außerdem Biomasse wie Holz und Lebensmittel; ergänzend Erde, Gestein; unberücksichtigt bleibt Wasser.
Der Gedanke ist: „Der ökologische Rucksack ist ein grundlegendes Maß für die Höhe der Umweltbelastung, die mit einem Produkt oder Lebensstil einhergeht.“ Je mehr Ressourcen entnommen werden, desto höher nicht nur der Ressourcenverbrauch an sich, sondern desto größer auch die Emissionen.
Mir gefällt an diesem Rechenkonzept, dass eine sehr große Spanne berücksichtigt wird: von der Entnahme der Rohstoffe, über Verarbeitung, Transporte und Nutzung, bis hin zur Entsorgung. Diese (ziemlich) ganzheitliche Sicht auf die Dinge und Dienstleistungen ist nicht nur plausibel zum Verständnis und zur Berechnung von Nachhaltigkeit, sondern -wie ich finde- schlichtweg notwendig.
Nachhaltiger Zielwert 2030 des Ressourcen-Rechners
Interessant ist nach Abschluss der rund zehnminütigen Fragerunde einerseits der Vergleich mit dem Durchschnitt aller bisherigen Teilnehmer: 40 Tonnen.
Andererseits (und besonders für die Frage der Nachhaltigkeit im eigenen Leben wichtig) der Vergleich mit dem Soll-Wert, dem sogenannten „nachhaltigen Zielwert 2030“, den dieser Ressourcen-Rechner empfiehlt: 17 Tonnen.
Und wo liegen wir selbst nun?
Ganz schön spannend!
Mein Ergebnis: Beim ersten Durchgang Anfang 2017 liege ich bei 11,9 Tonnen. Beim zweiten Durchgang Mitte 2017 bei 9,5 Tonnen. Geändert hat sich insbesondere, dass in unserem Haushalt nun vier statt drei Personen leben.
Faustregeln für einen kleinen ökologischen Rucksack
Bereits durch die gestellten Fragen und möglichen Antworten bekommt man einen guten Überblick, worauf es ankommt auf dem Weg zum schlanken ökologischen Rucksack. Konkrete Anregungen liefert der Rechner nach Abschluss der Fragerunde.
Folgende Aspekte solltest du dir merken:
Bereich WOHNEN
- Je kleiner die Wohnfläche pro Person, desto geringer der Ressourcenverbrauch.
- Ökostrom nutzen, denn dieser „ist fünf Mal ressourceneffizienter als der konventionelle Strommix“.
Bereich KONSUM
- Die Nutzungs- und Lebensdauer der Dinge, die man besitzt, möglichst groß halten.
- Bei Anschaffungen lieber doppelt nachdenken: Verkleinert den ökologischen Rucksack und schont den Geldbeutel.
Bereich ERNÄHRUNG
- Möglichst regional, saisonal, bio.
- Möglichst viele pflanzliche, wenig tierische Produkte.
- Leitungswasser trinken.
Bereich FREIZEIT
- Je kleiner die benötigte Infrastruktur fürs eigene Hobby, desto geringer der Ressourcenverbrauch. Beispiel für geringen Verbrauch: Joggen im Wald. Beispiel für hohen Verbrauch: Golfspielen, Skifahren.
Bereich MOBILITÄT
- Die täglichen Wege möglichst kurz halten.
- Vor allem Fahrrad und Bahn nutzen.
- Wenn Auto, dann Kleinwagen, denn die benötigen verhältnismäßig wenig Sprit und sind in der Herstellung ressourceneffizienter als andere Wagen.
- Elektroautos momentan nur mit Ökostrom sinnvoll.
Bereich URLAUB
- Möglichst kurze Anfahrtswege zum Reiseziel. Das kann man erreichen, indem man bei weiten Anfahrtswegen auf mehrere Kurztrips pro Jahr verzichtet und lieber gleich länger bleibt, dafür seltener fährt. Oder sich eben Urlaubsziele in nicht allzu weiter Entfernung sucht.
- Je weniger luxuriös die Unterkunft, desto weniger Ressourcenverbrauch.
Das Konzept der 6 R’s
Zum Abschluss präsentiert mir der Ressourcenrechner eine weitere Handreichung oder Inspiration für meinen Alltag. Kurz und knackig, außerdem etwas abstrakter als die oben genannten Faustregeln:
- Rethink
- Refuse
- Reduce
- Re-Use
- Repair
- Recycle
Klare Empfehlung an dich, den Rechner zum eigenen ökologischen Rucksack zu testen. Viel Freude beim Ausprobieren und Anregen-Lassen!
Für dich zusammengestellt habe ich hier weitere Tools, mit denen du herausfinden kannst, wie nachhaltig dein Lebensstil ist.
Geschummelt wird nicht!
… oder doch?
Hier findest du Die 5 besten Schummel-Tricks für ein grandioses Ergebnis deines ökologischen Rucksacks.
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Alle Zitate von ressourcen-rechner.de, Zugriff vom 07.06.2017